Sonntag, 20. Januar 2013

Zeremonien und Todesfälle

Gwenda wälzte sich auf ihrer Schlafstätte herum und ihr war als würde  sie verfolgt werden. Immer wieder hing ihr der Geruch von verbranntem Fleisch in der Nase und sie hörte Schreie in ihren Träumen.
Sie schreckte aus dem Schlaf auf und sah sich suchend um, ihr Herz raste und der Schweiß hing in ihren Kleidern. Sie versuchte tief durchzuatmen und wartete das ihr Pulsschlag sich normalisierte und erhob sich dann um sich zu waschen und sich neue Kleidung anzuziehen.

Sie ging in die Backstube und machte sich an ihre Arbeit, die Vorratskammern Turmus weiter mit Brot zu füllen, welches lange haltbar bleibt. Sie war nun schon länger hier als sie es anfangs erwartet hatte, doch die Geschichte der Stadt und der Leute hatten sie gefesselt, als würde sie Eisenketten an ihren Füßen tragen. Doch die Ketten die ihr hier auferlegt sind, sind leicht zu tragen und sie fühlt sich wohl, wären da nicht ihre ständigen Alpträume.
Sie schüttelt sich wieder. Heute sollte ein Grund zum Feiern sein, denn Lady Isabell wollte dem hiesigen Heimstein beitreten.

Der Heimstein geht über alles, das hatte sie bereits bei der Zeremonie von Lady Amira kennengelernt, doch sie wusste selbst nicht ob ihr nicht der Stein in ihrem eigenen Gepäck mehr bedeutete. Doch sie fühlte sich hier wohl und frei und so hatte sie bereits die letzten Tage versucht nachzuhaken, ob der Hafen nicht noch eine Bäckerin auf eine unbestimmte Zeit brauchen könnte, auch wenn die unbestimmte Zeit vielleicht ihr Leben bedeutete.
Mit Herzblut sorgte sie dafür Wünsche zu erfüllen und immer weitere Informationen bekam sie zu der derzeitigen Situaton. Diese brachten sie auf neue Ideen und so saß sie mit den Bewohnern Turmus immer wieder in der Teestube um neue Informationen auszutauschen und sich mit in die Gemeinschaft einzubringen, auch wenn ihr Titel derzeit noch Fremde hieß, aber gleichzeitig war das Wort für Fremde auch Freund, was sie nicht außer acht lassen wollte.

Schlechte Neuigkeiten wurden jeden Tag aufs neue nach Turmus getragen und so ereilte sie auch irgendwann die Nachricht dass der Händler freiwillig den Hafen verlassen hatte. Es verwunderte sie, da er doch so nett und zuvorkommend einen Tag zuvor zu ihr war, doch sie fasste sich schnell, gab es ja so viel zu erledigen.
Besonders das eintreffen eines Händlers aus Lydius ließ Gwenda aufhorchen, hatte sie doch gehört das Lydius und Turmus nicht gut aufeinander zu sprechen waren. 
Doch der Höhepunkt sollte erst später die Tage erfolgen.

Gwenda war wieder mit ihren Broten beschäftigt auf denen sie verzweifelt versuchte Symbole einzubrennen oder zu backen doch war sie mit ihrem Ergebnis immer noch nicht zufrieden. Doch die Teigkringel, welche sie für Isabells Heimsteinzeremonie extra mit Schokolade überzogen hatte, waren bereits fertig und sauber in einem Korb verpackt für sie beiseitegestellt. Sie blickte aus dem Fenster und erschrak als die Sonne bereits tief am Himmel stand und raffte die Röcke um noch rechtzeitig bei Isabells Gelöbnis dabei zu sein. Sie rannte zum Palast und kaum eine Seele war noch auf den Straßen was sie frösteln ließ. Sie rannte hoch zum Stadttor und in die Stadt hinein bis in den Palast und hatte Glück, denn sie kam gerade noch rechtzeitig. Sie lächelte, denn sie freute sich für Isabell das sie diesem Heimstein dienen durfte und beobachtete gespannt was nun passieren würde. Als sie zum Administrator hinüber sah war sie zuerst verblüfft dann besorgt, so hatte sie ihn noch nie gesehen. Fiebrig wirkte er und nicht so lebhaft wie zu Lady Amiras Zeremonie und sie runzelte die Stirn, doch sie konnte keine Heilerin unter den Gästen entdecken. Das Geschehnis nahm seinen Lauf, ganz der Administrator nahm er Isabell das Gelübde ab, doch schon währenddessen war er nicht mehr so standhaft und man konnte sehen das es ihn ziemliche Anstrengung kostete und sei es auch nur das Atmen gewesen. Doch er wollte keine Hilfe und auch keine Unterbrechung und so sah sie nur gebannt dem Geschehen zu, nicht wissend wie nah sie ran durfte falls sie helfen konnte und auch nicht ahnend was dann folgen würde. Lady Isabell besiegelte die Heimsteinzeremonie mit ihrem Blut und gerade als man dachte das es durchgestanden sei und der Administrator nun endlich eine Heilerin aufsuchen könnte, fiel er zu Boden und blutiger Speichel drang aus seinem Mund. Seine letzten Worte röchelte er dort auf dem Boden des Palastes und Entsetzen füllte den Saal: "kajira...kalana....geschenk". Was hatte das Ganze zu bedeuten? 
Sir Cato und Sir Gerd sorgten dafür das Ruhe im Saal einkehrte und versuchten die aufegregten Menschen zu beruhigen. Gerade in diesen schweren Zeiten sollte nicht nach außen dringen was hier geschehen war. Es sollte kein Tumult entstehen und auch keine Gerüchte sollten gestreut werden, so schafften sie den Leichnam des Administrators hinunter an den Hafen in die Heilerei dort um wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Doch hatte Gwenda Lady Isabell noch nie so aufgelöst erlebt. Sir Cato sagte man solle feiern gehen so als sei nichts gewesen, doch das war etwas was neimand so schnell wieder verdaut hatte und man traf sich unten um noch ein wenig sich zu beruhigen. Die Heilerinnen am Hafen sollten nun aufklären wodurch der Administrator starb und was hatte es nun mit dem Kalana und der Kajira auf sich? Gwenda drehte sich der Kopf und sie verabschiedete sich frühzeitig um Schlaf nachzuholen, von den vergangenen Nächten aber auch vond er kommenden Nacht, denn sie wusste auch diese Nacht wird der Albtraum sie einholen.

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