Samstag, 16. März 2013

Carnival und ein Todesfall

Es war früh am Morgen als Gwenda sich erhob und schwerfällig hinunter in die Backstube ging. Sie war nervös, heute Abend sollte es so weit sein und sie biss sich auf die Lippen unter ihrem Veil. Sie hoffte das alles so passte wie der Schneider es versprochen hatte. Von der Unterwäsche bis zu den Flügeln und dem Schmuck war alles fertig geplant. So wie sie es sich vorstellte und sie hoffte das sie nicht sofort erkannt wurde, doch ihr Bauch würde sie wohl schneller verraten als alles andere sonst. Sie atmete tief und beruhigend durch, in der Hoffnung Brom würde das Kostüm gefallen. Sie schüttelte den Gedanken ab und sah sich um. Er war bereits wieder auf Mission unterwegs und sie betete in diesem Moment das er es pünktlich zurückschaffte als auch schon Sklaven an der Tür klopften welche die Waren für den Tortenwurfstand holen sollten. Sie lachte war dies doch für sie eine mehr als profitable Idee gewesen.
Sie ging nach oben, waren dies doch die letzten Züge welche sie selbst für das Fest vorbereiten musste und sie nahm sich den Kohlestift und die Spiegelscherbe mit welcher sie sich an den Tisch setzte.
Sie begann leichte dünne Linien um ihre Augen zu zeichnen, immer wieder ihr Gesicht nachfahrend, bis nach und nach ein Blumenmuster um ihre Augen herum entstand. Sie lächelte und begann ihre Haare zu bürsten, wollte sie diese doch heute einmal lang tragen und nur mit Schmuck nach hinten halten. Sie schmunzelte als sie den großen Schmuckreif anlegte, welcher im Schein des Feuers glänzte und funkelte. Sie nahm die Blumen und begann diese in ihrem Haar festzustecken, versuchend es schön zu verteilen und sie betrachtete sich zufrieden im Spiegel bevor sie dann den Schleier nahm und ihr Gesicht verschleierte, ihre Nase und ihren Mund ohne durchlas seines Lichtstrahls. Ihre Augen verhing sie nur mit einem leichten, durchsichtigen Tuch, wollte sie doch das man die Zeichnung darunter gut erkennen konnte, für die sie länger als eine Ahn gebraucht hatte. Dann zog sie ihre Unterwäsche an und streifte das Kleid über, sich darin einschnürend,jetzt hätte sie 4 Hände gebrauchen können, doch Honey war scheinbar unterwegs. Sie seufzte und lachte leise in sich hinein als sie in die offenen Schuhe trat, welche sich über ihre leicht angeschwollenen Füße stülpten. Sie hing sich die Federflügel über die Schulter und trat dann auf die Badewanne zu, in dieser die Spiegelung aufgreifend um sich ein wenig besser sehen zu können. Sie war zufrieden mit sich, ihrem Werk und diesem Tag.


Sie trat hinaus in die Gassen welche bunt geschmückt war, nachdem sie sich die 3 Tücher an den Gürtel hängte welche es galt heute zu verteilen. Sie hatte schon vor langer Zeit von diesem Spiel gehört bei dem es galt die Männer die eigene Gunst anzubieten und in Form eines Tuches zu überreichen. So wie es für die freien Frauen ein Wettspiel war wessen Tücher am schnellsten verteilt wurden, so war es sicher auch für die Männer eine Wette war der mit den meisten Tüchern doch sicher der beliebteste.
Gwenda schmunzelte als sie Amira in ihrem rosigen Kleid erkannte, an der Statur und den Bewegungen. Neben ihr stand der Administrator. Gwenda schluckte. Administrator? Sie fixierte sein Gesicht ließ sich aber nichts anmerken als sie dann Ruans Augen hinter der Maske entdeckte. Sie nickte und lächelte. Ihre Augen glänzten bei all der Schönheit welche rund herum in den Straßen und Gassen herrschte.
Ihr kommen wieder die Tücher in den Sinn als ihr Blick an dem 'Administrator' hängen bleibt, an dessem Kragen bereits das erste Tuch prangt.
Sie sieht ihn an und sagt dann mit Schalk in den Augen "Nun Administrator dann hoffe ich doch das ihr auch meine Gunst annehmt, welche ich euch als freie Frau zu teil werden lasse" sie verbeugt sich geschickt, aber nicht sehr tief, da ihr Bauch ein wenig im Weg ist und sieht dann zu ihm auf mit fragendem Blick. 
Ruan lachte und neigte den Kopf um nochmal eine kleine Verbeugung anzudeuten "Es ist mir eine Ehre Lady Gwenda.." sagte er und zwinkerte ihr zur "Allerdings hoffe ich das euer Gefährte euch es nicht übel nimmt das ihr ihm nicht das erste Tuch angesteckt habt". Gwenda lachte leise und sagte dann als sie nach vorn ging um ihm das Tuch anzustecken an seinen kragen:"Nun für meinen Gefährten hebe ich das letzte Tuch auf, hat er doch somit die höchste Gunst inne" sie strahlt von innen heraus heute und sieht ihn dann an:"Immerhin erkennt mich mit diesem Bauch eh jeder, da werde ich mir doch hoffentlich diesen Spaß erlauben dürfen, kann ich doch schon froh sein wenn man meine Gunst anerkennt."
Es war ausgelassene Stimmung und sogar Amira schien sich ein wenig gefangen zu haben nach den letzten Tagen, sollte dies doch auch ein Fest der Freude sein.

Eine Seherin strich durch die Straßen und der 'Administrator' konnte es sucg nehmen lassen sich seine Zukunft vorherzusagen, doch auch Honey bettelte danach und um es zuzugeben auch Gwenda wahr gespannt was die Kugel über sie sagte.
Sie stezte sich neben die Lady und sah sie gespannt an, nachdem sie natürlich in Vorkasse ging. Sie runzelte die Stirn und aufmerksam hörte sie der Seherin zu, wollte sie doch mehr als wissen was geschehen würde. Die Seherin grabschte nach ihrer Kugel, ihrer einzigen Möglichkeit Geld zu verdienen, als der Tisch anfing zu schaukeln. Kurzzeitig leicht panisch straffte sie ihre Schultern und hängte sich danach weit über das Seherglas, wobei ihre Kapuze ihr verschwitztes Gesicht verdeckte, und ihre unruhigen Augen. "Da... ich sehe es deutlich... ein Knabe!" prophezeit sie mit neu gewonnener Selbstsicherheit. " Er wird dir gleichen wie ein Zwilling!" Gwenda schluckte und sah sich unsicher um, hat sie sich doch eigentlich immer ein Mädchen gewünscht, sollte es nun wirklich ein Junge werden. 
Nun war Honey an der Reihe und ihre Zukunft sah nicht so rosig aus. Wurde ihr doch der Tod vorhergesagt. Immer wieder fasste die Seherin an ihren Mantel, schauend ob die Münzen sich immer noch sicher in ihrer Tasche befanden. Desinteressiert wandte sich Gwenda dann vom Tisch ab, war dies doch nichts was zu solch einem schönen Fest passte und sie erschrak als ein blauer Blitz vom Himmel herab fuhr und die Seherin erwischte. Sie taumelte vorwärts und hatte nicht einmal die Zeit noch etwas zu sagen als ihre Kugel auf die Pflastersteine der Straße fiel und sie zu Staub zerbröselte, Staub welcher sich in der Luft sammelte und erst mit der nächsten Brise weiter verteilt wurde. Gwenda war sprachlos und starrte gebannt auf die Überreste der Frau, ihr Mantel und ihr Kleid welches zusammengesunken dort lag.
Dies allein bestätigte doch das die Seherin eine Hochstaplerin war oder hatte sie die Wahrheit gesprochen und die Priesterkönige wollten nicht das die Wahrheit verbreitet wurde? Doch warum sollten die Priesterkönige solche Kleinigkeit ahnden, ging es hier doch nur um banale Weissagungen, oder ging es um mehr? Jedenfalls vergas man bald die Seherin, sie war kein Mitglied der Stadt und man wollte ein Fest feiern und so setzte man es fort.

Immer mehr Besucher und Interessierte trafen ein und Gwenda erinnerte sich wieder an die Tücher an ihrem Gürtel, zwei hatte sie noch zu verschenken, waren die anderen Frauen doch weit voraus bereits und sie hatte auch nicht vor zu gewinnen, hob sie sich das letzte doch wirklich für Brom auf, doch dies hieß nicht das man es nicht weiterführen könnte. Sie grinste und schaute sich die angekommenen Krieger an, von denen sie sich einen ausguckte.
Sie fasste sich ein Herz und ging ebenfalls auf einen zu, sie verbeugt sich vor ihm wobei ihr Bauch sie ein wenig sie daran hinderte:"Sir, ich bitte euch meine Gunst anzunehmen, welche ich euch als freie Frau zu teil werden lasse" sagt sie in freundlichen Tonfall und stellte sich dann wieder aufrecht hin, seine Antwort abwartend. Er presste seine Lippen zusammen als Gwenda auf ihn zukam und ihm seine Gunst abforderte. Er legte seinen Kopf etwas zur Seite und musterte sie. Verschränkt seine Arme dann vor der Brust. "Aber ja Freie. "sagt er erwartungsvoll und nickte leicht.
Sie ging dann näher und zupfte sich das Tuch von ihrem Gürtel. Sie beugte sich dann etwas hoch und machte es ihm am Kragen seiner Uniform fest:"Ich danke euch Sir das ihre meine Gunst als Freie entgegen nehmt" sie lachte leise, ist sie doch nun wieder im Rennen wenn Brom nur schnell genug nach Hause käme. Sie grinste dann den Sir an während sie noch einmal auf das Tuch klopft und sich dann wieder zurückzog sich noch einmal verbeugend.

Da hörte man auch schon den Siegesschrei von der ersten Freien, hatte sie es doch tatsächlich bereits geschafft alle drei Tücher abzugeben. Man gratulierte und freute sich mit ihr. Denn auch wenn es ein Wettstreit war, hieß es doch auch den Spaß an der Freude zu haben.

Das Festprogramm welches die Mädchen geplant hatten begann und lächelnd drehte sich Gwenda in diese Richtung um. Sie sah das kleine Puppentheater vorne aufgebaut und sie musste leise lachen. Honey und Vulo saßen darin und hatten über ihre zarten, kleinen Hände die Handpuppen gestreift, welche sie für die Aufführung benötigten. "Ein buschiges Problem" tönte der Name des Stückes und Gwenda hoffte inständig das es nicht so anrüchig wurde wie es klang. Besorgt blickte sie in die Gesichter um sich herum, doch es schien den Gästen, wie den Besuchern Turmus zu gefallen. Und auch sie selbst musste bei so manchen Wendungen lachen, gerade auch als der Name der Schreiberin ertönte, war sie mehr als amüsiert und sah immer wieder zu Isabell hinüber wie diese es wohl auffasste.
Sie lauschte aufmerksam und immer wieder sah sie sich nach Mith um hatte sie diese an diesem Abend noch gar nicht entdecken könne, doch unter all den Kostümen war es auch mehr als schwierig.
Das Stück war vorbei, gut ausgegangen was der Laune und der Freude des Abends kein Abbruch brachte, als Vulo begann das Puppentheater wieder abzubauen. Sie holte die Trommel hervor während Honey hinein in die Taverne verschwand. Als sie wieder hinaus kam dachte Gwenda ihr würde das Herz stehen bleiben. Honey stand in die schönsten Seiden gekleidet vorne auf dem Podest und wollte tanzen. Hier in der Öffentlichkeit und vor allen Frauen. Dies sollte bei einem normalen Tanz natürlich kein Problem sein, doch diese Seide allein verriet das es etwas anderes werden würde. Gwenda schluckte und sah zu Amira hinüber, wusste diese Bescheid? Doch als sie auf sie zukam und ihr Gesichtsausdruck welchen man unter der Maske nur erahnen konnte sah, da wusste Gwenda das auch Amira dies nicht geahnt hatte. Gwenda wandte sich ab von dem Podest als Honey ihren Tanz begann immer wieder nach den Blicken der Männer heischend. So ging Gwenda hinüber zu der Absperrung an welche sie sich klammerte und hinaus auf den Vosk sah. Sie wartete nur darauf dass das Trommeln endlich verstummen sollte.
Jemand fluchte neben ihr, unverkennbar es musste Mithandriel sein, niemand sonst in ihrem Umfeld nutzte solche Wörter, die Wörter und Flüche des Nordens.
Sie hörte das Jodeln und Rufen der Männer, wobei immer wieder Ruan besonders deutlich hervor stach, welcher sich natürlich nicht so wie der Administrator verhielt, was ja eigentlich seine heutige Rolle war.
Was dachte Honey sich nur dabei? In ihr brodelte es, doch sie versuchte es herunterzuschlucken, dies war ein Festtag, nichts wo man sich wie eine Furie auf eine Sklavin stürzen sollte.
Angelockt von dem Fest kam auch Shaia bald aus ihrem Wald, um eine Darbietung zu zeigen. Sie jonglierte die Flaschen und ließ sich immer wieder neue Zuwerfen, welche sie geschickt auffing und mit in ihre Jonglage einfließen ließ. Der Schein des Feuers beleuchtete sie und ihre Künste.




Gwenda nahm Mith an die Hand, welche ein ausgezeichnetes Kostüm hatte als Dryade, einem mystischen Wesen des Nordens, und ging mit ihr hinüber zu einem der Spieltische. Dort versuchte sie Mithandriel zu überlisten am Tisch, doch war ihr dies scheinbar unmöglich. Mith schien sie durchschaut zu haben und so war es auch nicht verwunderlich als diese gewann.


Erschöpft und müde machte sich Gwenda dann bald darauf auf den Weg ins Bett.
Sie ging ausgelassen und lachend die Treppe hinauf und hörte oben ein leises Schnarchen.Gwenda schmunzelte und sah dann Brom auf dem bett liegen, sie legte ihren Schleier ab und der Schmuck klimperte leise. Sie zog ihre Robe und zieht von ihrem Gürtel dann ihr drittes und letztes Tuch, das welches sie für ihn aufbewahrt hatte. Sie hoffte das er es ihr nicht übel nahm das sie so ausgelassen gefeiert hatte, während er seinen Pflichten nachgehen musste. Sie nahm das Tuch und legte sich in ihrer Unterwäsche neben ihn. Gwenda schmiegte sich an ihn und sagt dann leise:"Ich bitte euch meine  Gunst und mein Herz anzunehmen Sir Brom" sie reichte ihm spielerisch das Tuch entgegen und grinste als sie dann fortsetzte:"Dies ist mein freier Wille als freie Frau von Gor und als eure Gefährtin" sie lachte und legte ihm ihr Tuch in die Hand....

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