Dienstag, 12. Februar 2013

Frühlingserwachen

Ein Duft kitzelte ihre Nase und langsam kam sie hoch. Das Bett neben ihr war immer noch leer. War Brom immer noch in Rarn und ging seinen Pflichten nach? Sie wusste es leider nicht, aber sie musste nun selbst mit der Arbeit beginnen. Die Arbeit in der Backstube war wie immer schweißtreibend und sie war froh als sie die letzte Fuhre Brote in den Ofen schob.
Sie streckte sich durch und der Duft nach frischen Broten ließ ihre Laune sich bessern, dennoch machte sie sich Gedanken um Brom und sie ging hinunter zum Hafen um zu schauen ob ein Schiff aus Rarn angelegt hatte. Sie sah ein neues Schiff im Hafen liegen. Eines mit blauen Segeln und sie blickte schwermütig darauf hinab, ihr Blick auf den Tumult gerichtet welcher dort herrschte. Sie seufzte tief auf als sie eine Stimme hinter sich hörte:"Tal Herrin". Sie drehte sich um und Greta stand vor ihr. Sie war das Mädchen des Administrators und sie kamen ins Gespräch. Greta war auch die Amme der drei Kinder und Gwendas Herz schlug schneller als sie wieder an das helle Lachen dachte. Am liebsten würde sie die Kinder einmal sehen, doch sie wagte es nicht darum zu bitten. Greta erzählte ihr aus der Vergangenheit, wie sich Cato seinen Sohn zurückgeholt hatte. Dies war unbegreiflich für sie, das jemand einem anderen das Kind wegnahm, auch wenn es vielleicht am klügsten erschien im ersten Moment. Unbewusst strich sie über ihren Bauch. Ihr wurde schwindlig und sie hielt sich an einem der Pfeiler fest. Doch Greta schien es dennoch wahrgenommen zu haben, erkundigte sie sich sofort, ob alles in Ordnung sei. Doch war auch alles in Ordnung?
War sie schwanger? Sie blickte auf ihr Kleid hinab und überlegte... Wann weiß man ob man schwanger ist? Sie schluckte und nahm sich vor noch am gleichen Abend zur Heilerin zu gehen.

Gwenda erwachte wieder von dem kurzen Schlaf und blickte sich um. In ihrer Hand hielt sie einen Strauß mit  Blumen an welchen sie zufrieden roch. Ihr Blick streifte durch den Raum und blieb an Frekya hängen. Broms Sklavin. Wo hatte die sich nur so lange herumgetrieben, eigentlich war sie wütend auf sie, doch die Blumen in ihrer Hand, welche scheinbar von ihr kamen, dufteten einfach zu verführerisch als das sie hätte wütend sein können weiterhin. Sie erhob sich und stellte Frekya ein paar Fragen, wo sie die ganze Zeit war und was sie trieb und sie lächelte dabei, immer wieder an den Blumen schnuppernd. Frekya war ganz aufgeregt. Unbedingt wollte sie ihr etwas zeigen und so zog sie Gwenda mit sich hinaus vor das Haus. Lady Amira war gerade dabei die Stimmzettel für den Hafenrat aus der Sammelurne zu ziehen und egal wie aufgeregt Gwenda war so konnte sie doch sehen das Amira noch keine Antwort hatte. Sie schluckte und Amira erzählte was von einer Theateraufführung welche noch die nächste Hand eine Uraufführung in Turmus haben sollte. Als Kind hatte Gwenda mal Gaukler gesehen udn sie freute sich um so mehr als nch Darsteller gesucht wurden und sie Frekya vorschlug, welche selbst einmal eine Gauklerin war. Diese strahlte über das ganze Gesicht, sollte sie doch die Rolle einer Tatrix übernehmen. Wie glücklich Frekya aussah.
Natürlich sagte Gwenda zu und auch Brom wollte sie überreden mit sich zu kommen und ihr Herz hüpfte, nicht nur weil Amira nun die Stimmen auszählen sollte, sondern weil so viel diese Hand geschehen sollte.
Frekya zog sie weiter mit sich hinein in den Wald wo sie auf einer Lichtung stehen blieb, wo bereits überall die ersten Frühlingsboten hervorlugten aus dem Boden. Große rote Blumen streckten ihre Köpfe den ersten Lichtstrahlen des Jahres entgegen und sie strich vorsichtig über die zarten Blütenblätter.
Da hörten sie und Frekya die Ausrufer. Sie, Gwenda, war zur Vorsitzende des Hafenrates gewählt worden. Sie war sprachlos, hatte sie doch eben noch selbst über das Thema mit Frekya geredet und sich auf redegewandte Tage mit Isabell gefreut. Und nunwar sie die Vorsitzende. Sie konnte es gar nicht erfassen...was würde Brom dazu nur sagen wenn er es erfuhr?

Am Abend sah sie ihn. Seine strammen Waden in den geschnürrten Schuhen konnte sie gar nicht entkommen. Den ganzen Tag war sie bereits von einem Ort zum anderen gelaufen um zu schauen ob es etwas neues in Turmus gab, was ihrem neuen Amt zu Gute kam, wenn sie es wusste. Und nun war er wieder da. Vier tage war er fort, wie sich herausstellte noch in Rarn unterwegs um Verpflichtungen nachzugehen, einem Rarius welchem er dort geholfen hatte. Sie atmete tief durch. Nun war er wieder bei ihr. Besucher kamen den Hafen entlang und strömten auf dem Markt in alle Richtungen. Darunter ein schmächtiger kleiner Krieger welcher eine Anstellung suchte, als Rarius bei der Wache. Doch die Bestimmungen für die Kriegerkaste wurden erst vor kurzem verstärkt um fähige Krieger zu finden. So war veranlasst worden das jeder der Krieger gemustert werden sollte, um seine Stärke und seine Fähigkeiten zu prüfen bei der Heilerin.
Gwenda verabschiedete sich frühzeitig von der kleinen Gruppe als sie wieder daran dachte das sie ebenfalls heute Abend noch zur Heilerin wollte. Die Männer waren noch in der Diskussion mit dem jungen Mann und so machte sie sich schnell auf den Weg, bevor Brom sah in welche Richtung sie lief.

Bei der Heilerin angekommen berichtete Gwenda von ihren Befürchtungen, sollte sie dies so nennen? War es nicht eigentlich ihr Wunsch? Sie seufzte, doch Lady Jean fand diese Vermutung ein Stück weit zu verfrüht und Gwenda sollte noch ein paar Tage warten bevor die ersten Tests gemacht werden sollten. Sie hörte die Stimme des jungen Kriegers und auch Broms Stimme draußen im Vorzimmer und sie flüsterte fast, wollte sie doch nicht das Brom es so erfuhr und am Ende war alles nur ein Fehlalarm. Sie trat wieder nach vornin den Vorraum wo sie den jungen Rarius mit Brom sitzen sah, auch Lady Jean folgte ihr. Der junge Krieger versuchte die ganze Zeit einer Untersuchung aus dem Weg zu gehen und erzählte irgendwas von zu dicken Eier und das die Heilerin ihre Finger davon lassen sollte. Er sah aus wie ein Giani von außen doch tief in ihm schien ein Larl zu wohnen. Gwenda fand, das man ihm vielleicht die Chance lassen sollte sich zu bewähren, doch beständig wurde ihr Anliegen abgelehnt. Immer wieder versuchte sie es mit neuen Ideen bis Brom ein Machtwort sprach was sie erstarren ließ, sie nickte nur stumm und stellte sich dann hinter ihn. Sie spürte wie sie rot wurde, war sie zu weit gegangen war er etwa böse auf sie? Sie schwieg beharrlich und ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Der junge Krieger schien den Ernst der Lage nach und nach zu ergreifen und nahm dann bald geschwind die Beine in die Hand um sich auf den Weg zu machen. Ein komischer kleiner Kauz war das.
Gwenda hörte Schreie vom Hafen, als Brom bereits wieder auf dem Weg dorthin war. Was war nur heute los, schon wieder trudelte Besuch im Hafen ein. Sie hatte ja nichts gegen Besuch aber die Sache mit Brom brannte ihr auf der Seele und sie musste unbedingt mit ihm reden.
Lady Mith bekam Besuch von 2 jungen Damen, nette Wesen wie es Gwenda schien, auch wenn die eine von den beiden einen Bogen trug. Doch da es um Lady Mith ging, eine hochangesehene Frau in Turmus, nahm man Rücksicht darauf und sogar die Krieger drückten ein Auge zu. Sie seufzte und immer wieder glitt ihr Blick in Broms Richtung, doch sie war nicht konzentriert bei der Sache zu viel spukte in ihrem Kopf herum. Als die Ladys dann in Richtung der Schreiberstube aufbrachen nutzte sie die Chance und fragte Brom ob er einen Augenblick für sie Zeit hatte. Man verabschiedete sich von Sir Ruan und Chrysa und Gwenda wartete vor dem Haus auf ihn.
Schweren Herzens blieb sie dort stehen und hob stolz ihren Kopf auch wenn ihr nicht danach zumute war als sie zögernd sagte:"Ich wollte dich vorhin nicht in der Heilerei verärgern und ich hoffe ich bin nicht zu sehr über die Strenge geschlagen." sie seufzte und hielt aber seinem Blick stand. Bedrohlich kam er ihr einen Schritt näher und sie hielt den Atem an, darauf bedacht sich keinen Zentimeter hinwegzubewegen. Ihr Kopf war noch immer stolz erhoben egal wie sehr ihre Stimme brach. Immer weiter bewegte er sein Gesicht auf sie zu und sie schluckte, was würde er tun? Hatte sie ihn so verärgert?
Sie schloss die Augen und wartete einfach nur noch ab, sich in das Schicksal ergebend und wenn er sie anschreien wollte, dann wäre dies der richtige Zeitpunkt gewesen. Doch sie spürte seine festen Griff um ihre Hüften als er sie um sich herumwirbelte und sie strahlend anblickte:"Hafenratsvorsitzende" jubelte er und sie war baff. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Sie jauchzte als er sie an sich zog und er raunte in ihr Ohr:"Geht es dir gut Gwenda, wieso warst du bei der Heilerin?" sie stockte und dann sprudelte es aus ihr heraus....das es nicht gewiss ist, das sie es erst in ein paar Tagen genau wüsste, wenn die Heilerin Tests gemacht hatte und das sie vermutlich froher Hoffnung war. Er schien zuerst überrascht, doch sie konnte sehen und hören wie sehr er sich freute als er sie in die Luft warf....

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