Samstag, 9. März 2013

Hoffnung?

Ihr war kalt und sie streckte sich ungemütlich auf der Couch. Ihre Augen waren geschlossen und sie lauschte ob sie ruhigen Klänge von Amira vernehmen konnte, doch es war still um sie herum. Sie öffnete die Augen und schreckte hoch, leicht schwindlig durch die schnelle Bewegung. Sie sah zu ihrem Bett hinüber in welchem Amira gestern eingeschlafen war....das Bett war leer.
Gwenda schrie leise auf und erhob sich dann komplett, mit sich selbst kämpfend. Sie blickte sich in der Stube um. Doch Amira war weg, sie ging die Treppe hinunter immer noch mit dem Kleid von gestern bekleidet und stand vor der Tür mit zitternden Händen, sie drückte die Klinke hinunter und die Tür sprang auf. Sie schloss die Augen...bei den Priesterkönigen, wo war Amira hin?
Der Schlüssel hing an der Wand, sollte Soren nicht mit acht geben, hatte man sie mit Amira allein gelassen und sie hatte versagt? Besorgt trat sie hinaus und machte sich auf die Suche nach ihr, auch Soren war verschwunden, dies war das einzig positive daran, vielleicht war er mit ihr zu den Kindern gegangen.
Doch vor ihren geschlossenen Augen trat immer wieder das Bild hervor von dem Delta, den Sümpfen,welches sie nur aus den Büchern kannte. Sich Sorgen machend ob Amira nun doch allein unterwegs war Cato zu suchen. Doch Amira konnte doch noch gar nicht wissen das Cato noch nicht gerettet war, oder hatte Soren es ihr in den frühen Morgenstunden gesagt?
Sie raffte die Röcke und strich durch die Straßen zur Heilerin, bedrückt weil sie mal wieder versagt hatte, war sie ihr doch entkommen. Als sie Lady Jean sah sprudelte es nur aus ihr heraus und fahrig strich sie sich immer wieder durch ihren zerrupften Zopf, ihr Blick huschte nervös von einer Ecke in die andere, doch auch die Heilerin wusste nicht wo Amira war. Sie nickte und ging zum Sommerhaus von Cato und Amira, wo sie sich an den See setzte, den Tränen nahe und auf das stille, dunkle Wasser blickte, darauf wartend und hoffend das Amira auftauchte.

Nach einer Ahn war sie endlich da, sie stand vor ihr, lebend und Gwenda war so erleichtert. Doch die erste Frage von Amira war auch gleichzeitig eine Festsetellung:"Cato ist nicht hier und nicht im Palast". Gwenda schluckte und nahm sie an die Hand, sollte dies doch eher jemand anderes erklären. So ging sie mit ihr in die Festung, auch wenn sie wusste das Frauen dort oben nichts zu suchen hatten, so wollte sie es ihr nicht allein sagen und dies war schließlich eine Notsituation.
Der Admiral war da, sowie auch Ruan und der Jungspunt von Krieger. Ruhig erklärte man Amira das man Cato noch gesehen hatte, er lebte noch und dies war doch das wichtigste. Aber man hatte ihn verloren. Der Rencer hatte ihn mit sich in die Sümpfe geschleppt udn nun sah man nach Spuren und weiteren Möglichkeiten ihn zu finden. Amira war am Boden zerstört und sank vor der versammelten Mannschaft zusammen. Gwenda brach das herz, diese stolze, schöne Frau so am Boden zu sehen und das einzige was sie für sie tun konnte, war da zu sein, wenn sie gebraucht wurde.
Am liebsten wollte Amira die Sümpfe brennen sehen, Rache erfüllte ihr Herz und Gwenda konnte es mehr als nachvollziehen, dennoch schluckte sie und hielt Amira einfach nur an der Hand.
Die neuen Informationen in sich aufsaugend und schauend ob ihr etwas einfiel.

Amira war schwieriger zu hüten als ein Sack Flöhe. Gwenda war nur kurz weg Tee holen und ein paar Brötchen, aber als sie wieder zur Hafenmeisterei kam, war Amira wieder weg. Sie seufzte und stellte den Korb dort ab, sich auf die Suche machend.
Zum Glück war sie diesmal schneller zu finden. Der Slaver aus Kasra war eingetroffen mit seinen Mädchen und schon vorhin hatte man sich gesagt das man auf Sklavenverkäufer eingehen sollte, falls der Rencer seine Last verkaufen sollte. Amira machte sich mit dem Slaver auf in die Hafenmeisterei und Gwenda blieb bei Ruan und Isa zurück. Isa war dabei eine Zeichnung des Rencers anzufertigen, wurde auf ihn ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Und sie überlegten wie man weiter vorgehen sollte.
Der hohe Rat hatte noch immer nichts von Catos Verschwinden erfahren, aber die ersten wurden bereits aufmerksam, sollte er doch eigentlich erreichbar sein. Man überlegte ob man ihn an eine Krankheit gebunden zu Hause ankündigte, oder aber ihn auf eine Reise schickte. 
Beides hatte Für- und Gegenworte. Fürworte für die Krankheit wären, das der Administrator dann im Sommerhaus sein könnte, da die frische Luft gut tat, dagegen sprach das man ihn dann jederzeit dort hätte antreffen können. Bei der Reise war es schon einfacher. Aber ein Administrator der so lange seinen Geschäften und Aufgaben fernblieb?
Als der Slaver Tatso sich wieder auf den Weg machte, kam Amira hinzu und man ging auf einen Tee in die Hafenmeisterei, zu bereden, wie man es am geschicktesten machen könne.
Vulo hatte eine zündende Idee, man könne ihn auf Reisen schicken und für kleine unangemeldete Aufenthalte einen Doppelgänger stellen. Jemanden der von der Statur ähnlich war wie Cato, sollte dieser ja nichts sagen, sondern einfach nur von weiten als Cato erkannt werden. Und die Augen schossen fast gleichzeitig auf Ruan, welcher sich aber mehr als wand und ersteinmal alles mit dem Admiral besprechen wollte. Amira war am Boden zerstört und erschöpft bat sie alle heraus, doch niemand hörte auf sie, nur Gwenda zog sich zurück. In Gedanken und sich auf alles konzentrierend, was an Informationen dazukam.

Erschöpft sank sie ins Laken zu Hause, während sie sich auf Broms Seite zusammenrollte. Er war auf Mission und sie fragte sich wann er wieder da war. Seine Nähe und seine Wärme vermissend und unruhig fiel sie wieder in einen tiefen Schlaf der Erschöpfung.

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Sie lief durch die Stadt und sah Amira vor der Hafenmeisterei stehen. Bei ihr eine Fremde, welche Gwenda bislang noch nie gesehen hatte. Amiras Gesicht war bedeckt mit einer Makse, sie sah stolz aus dahinter, aber ihre Haltung verriet das sie eine schwere Last mit sich herumtrug. Scheinbar gab es noch immer keine positive Nachricht von Cato. Sie schluckte viel Kummer wurde in den letzten Tagen über Turmus gebracht und sie hatte Angst das dieser Kummer noch weitere Opfer finden würde. Sie sah zu Amira, doch sie wollte sie nicht weiter daran erinnern und wand sich dann dann an die Lady neben ihr. Diese schien eine alte Freundin zu sein von Brom und sie freute sich auch etwas in diesen dunklen Stunden jemanden zu treffen, welcher ihren Gefährten kannte und lud sie zu sich in die Backtsube ein. Männer aus Belnend trafen zeitgleich ein und sie hörte nur ein wenig mit, sich mehr auf die Freie konzentrierend. Hatten sie die Rencerin tatsächlich gefangen und sie war ihnen entwischt? Doch sie versuchte diese Gedanken abzublocken, sie konnte im Augenblick nichts mehr in sich aufnehmen, zu sehr mit sich selbst, die Sorge um Brom und mit dem Baby in sich beschäftigt.
Sie nahm die Fremde mit sich mit und Vulo folgte den beiden. Kaum das sie gesessen hatten, sprang sie aber auch schon auf und lief mit gehetzten Blick hinaus. Gwenda sah zu Vulo, welche vorhin die Lady so vertraut begrüßte und erst in diesem Augenblick fragte sie sie wer sie war und woher sie Brom kannte. 
Doch Vulo schwieg, was Gwenda nur nervöser machte und eisige Hände streckten sich nach ihr aus. Ihr Blick fuhr nervös über den Hafen hinaus aus dem Fenster. Was hatte dies alles zu bedeuten?
Vulo kannte sie, doch sie durfte nichts sagen und es fiel ihr scheinbar mehr als schwer. Vulo zeigte immer wieder auf ihr Collar und Gwenda begann dieses Scharadespiel mit ihr, die Ungewissheit frass sie von innen heraus auf. Ein B sollte den Oberschenkel der Lady zieren und sie fragte sich was Brom in Bazi zu tun hatte, als eine eisige Gewissheit sie erfasste. Die Frau war eine Sklavin und schlimmer noch, sie war eine Sklavin von Brom gewesen...
Sie wollte Brom sehen, sie musste mit ihm reden doch in diesem Moment wurde die Backstube voll und sie schluckte, war dies doch ein schlechter Zeitpunkt für sie, aber sie riss sich zusammen und verkaufte dem Sir aus Jorts Fähre noch Kajirakringel als auch schon die nächsten eintrafen. Dann sah sie ihn, ihren Gefährten. Brom welcher mit der Frau an den Haaren hineinkam und sie schluckte...
Sie gingen hinauf zu dritt und sie sah die Sklavin vor ihm knieen, mit weit geöffneten Schenkeln und einem Blick der mehr Sehnsucht und Verlangen ausdrückte, als sie ertragen konnte. Als sie Brom ansah und fragte was dies zu bedeuten hatte, zeigte er ihr nur an das sie warten sollte. Sie zog sich zurück, von ihm und der Sklavin und wurde blass. Reichte sie ihm nicht mehr, schoss es ihr durch den Kopf und stumm und verzweifelt sah sie die beiden so vertraut miteinander umgehen.
Er kam auf sie zu:"Das ist die Mutter meines Sohnes." Sie schloss die Augen und nickte stumm:"ich brauche frische Luft" dann ging sie hinaus und hinunter zum Hafen.

Verzweiflung durchzuckte sie. Er hatte die Mutter seines Erstgeborenen ins Haus geholt und sie, was war sie noch für ihn? Was genau bedeutete sie ihm, liebte er sie vielleicht noch und konnte sie damit leben, neben der Sklavin mit um ihn zu buhlen. Sie zitterte und sackte zusammen auf der Mauer, ihr Blick hinunter auf den dunklen, kalten Vosk gerichtet. Als sie Schritte hinter sich hörte, Vulo welche irgendwas faselte von wegen Diebstahl in ihrer Backstube und sie schickte sie wieder weg, ihr sagend das sie darauf achten solle, das der Sir 4 Kupfer bezahlt, konnte sie sich jetzt nicht auf dieses Thema stürzen. Sie sah dann zu Brom auch dieser war ihr gefolgt und ihr Herz hüpfte, deutete sie dies doch als gutes Zeichen.
Sie war unsicher, unsicher was sie fühlen sollte, was sie zeigen sollte und was er nun von ihr erwartete und so fragte sie rund heraus mit gequälter Stimme: "Warum sie Brom?". Doch Brom wusste selbst nciht, wie sie von ihm erfahren hatte un was sie hier suchte, er hatte sie aus Pflichtbewusstsein zu sich genommen, verband die beiden doch eine gemeinsame Geschichte, doch er versicherte ihr das er nichts mehr für sie empfand außer ein Bewusstsein das sie einst seine Gefährtin war, bevor sie sich damals Isa unterwarf. Sie klammerte sich an seine Worte und schluckte nur, sich an ihn lehnend. Sie liebte ihn und woltle ihn nicht verlieren, sie wollte kämpfen, solange ihr der Kampf nicht auswegslos erschein.
Er küsste sie und sie beruhigte sich zusehens. Er wollte sie ebenso und sie seufzte, mussten sie doch wieder zurück zur Backstube.


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Sie erwachte als es unten an die Tür klopfte und sie erhob sich. Brom war bereits unterwegs zum Dienst und sie hatte sich diese Nacht an ihm festgeklammert, sich an ihn gekuschelt als gäbe es nur noch ihn und sie.
Honey hatte die Nacht auf dem Fell vor dem Bett geschlafen.
Sie zog sich was über und ging die Tür öffnen, vor welchem die Sklaven standen, welche Honeys Sklavenbett brachten. Sie überlegte kurz und ließ das Bett dann hinaufbringen, es nützte nichts Honey nach unten zu verfrachten, wenn sie doch Brom und ihr behilflich sein sollte, gerade auch wenn das Kind auf der Welt war.
Das Bett wurde errichtet und Gwenda sah es sich genau an. Sie konnte Honey verstehen und dennoch reagierte sie eifersüchtig auf sie. Wie hätte es auch anders sein können. SIE ist die Mutter seines Erstgeborenen. Was sollte sein, wenn sie selbst Brom nur ein Mädchen schenkte, war sie ihm dann weniger wert? Für ihn und seine Kaste?
Sie seufzte und versuchte die Gedanken beiseite zu wischen, wollte sie doch in die Stadt um nach Amira zu sehen.



Sie betrat die Hafenmeisterei und Mith stand vor ihr. Sie blickte an ihr vorbei und sah Amira auf dem Boden sitzen. Ein Haufen von Pergamenten um sie herum. Sie stöhnte leise auf und ging hinein, setzte sich neben sie. Mith hatte Tee für Amira mitgebracht und sie setzte sich ebenfalls dazu. Amira war stark, aber sie war auch verzweifelt. Ein leichter Hauch von Angst schwang in ihrer Stimme welche dumpf unter der Maske hervorkam. Amira hatte scheinbar versucht sauber zu machen, sich abzulenken, doch es sah chaotischer aus als jemals zuvor in der Hafenmeisterei.
Mith fand wie immer genau die richtigen Worte und sie gingen hinüber zu Mith Wohnung in welcher sie es sich zusammensetzten und dort einen Tee tranken. Zögerlich und nur nach langem Zureden und dem Versprechen das niemand hineinkommen würde lüftete Amira die Maske. Sie war noch immer eine schöne Frau, doch man sah das es an ihr zerrte. Sie war dünner geworden und ihre Augen waren blutunterlaufen, vermutlich von nicht getrockneten Tränen und durchwachten Nächten.
Mith und Gwenda versuchten Amira Mut zu machen, denn noch war sie überzeugt davon, das die Hoffnung nicht verloren war. Und Amira erzählte aus ihrer eigenen Vergangenheit, von Gar und den Leiden welche sie dort durchlebte und das sie nun an Catos stelle etwas tat was er damals für sie machte.
Und Gwenda dachte bei sich das sie das richtige tat, war Hoffnung doch das was einem am leben ließ.

Sie trank ihren Becher aus und erhob sich dann entschuldigend um nach Hause zu gehen. Dort fand sie Honey und ihr Herz wurde schwer. Honey, in ihrer schlanken wunderschönen Gestalt, etwas mit dem sie natürlich nicht mehr mithalten konnte mit ihrem Babybauch.
Honey und sie unterhielten sich, über Kinder, über Brom und auch über sich. Gwenda wollte es nicht wahr haben, aber die Bitte der Sklavin, das sie sich wünschte das Glador doch bitte erfahren würde das Gwenda seine Mutter wäre, rührte sie über alle Maße und sie konnte ihr noch viel weniger böse sein, egal wie tief sie verletzt war. Honey würde sich in die Familie integrieren können. Sie mochte sie eigentlich bereits, aber sie hatte Brom und Honey bislang auch nur kurz zusammen erlebt. Doch sie war zauberhaft und sie hoffte das sie mit Honey zurechtkam...

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